Eisernes Tor
Bulgarien
Rila-Kloster
Transfagaras
Siebenbürgen
Moldau
Leute
Schwarzmeerküste
Donaudelta
Maramures
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Nachdem wir die endlose Autobahn durch die Tschechoslowakei und die ungarische Tiefebene
hinter uns gelassen hatten, begann der eigentlich interessante Teil unserer Reise...
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...Rumänien empfing uns mit freundlichen Menschen, wunderschöner Landschaft und schlechten Strassen.
Wir passierten ohne grössere Zwischenfälle den Grenzübergang Szeged/Arad.
Die Stadt Arad selbst erschien uns schmutzig und verwahrlost, so dass wir möglichst schnell das Weite suchten
und in Richtung Timisoara (Temeswar) weiterfuhren.
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Die kleine Dörfer, durch die wir kamen, waren zwar ärmlich, aber meistens sauber und gepflegt.
Als wir eine kurze Pause machten, um ein paar typische, aussen mit Fliesen verkleidete Dorfhäuser zu fotografieren,
wurden wir gleich von einer Bauersfrau angesprochen. Nach dem Üblichen 'Woher, Wohin' schenkte sie uns
noch ein paar Früchte und wünschte uns eine gute Fahrt.
Verständigungsschwierigkeiten gab es kaum, da im Banat ebenso wie in Siebenbürgen ein grosser Teil
der Bevölkerung deutschstämmig ist.
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Auf dem Weg Richtung Timisoara und weiter Richtung Donaustausee fahren wir durch einen Ausläufer
der Karpaten. Die Landschaft ist einfach herrlich und noch nicht durch Massentourismus überlaufen.
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In Rumänien kann man noch überall zelten. Gerade wenn man mit dem Motorrad unterwegs ist,
muss man jedoch darauf achten, dass man sauberes Wasser in der Nähe hat. In den Karpaten
findet man jedoch noch oft saubere Bäche und Flüsse, so dass man mitten im Wald sein Lager aufschlagen kann.
Demgegenüber ist der Zustand der wenigen vorhandenen Zeltplätze eher schlecht und wenig komfortabel.
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Bei Orsova treffe wir wieder auf die Donau, die hier schon als breiter Stausee zu sehen ist.
Der See wird durch den Staudamm am 'Eisernen Tor' bei Drobeta-Turnu Severin angestaut.
Wir fahren schon eine Ewigkeit entlang des Stausees. Am anderen Seeufer befindet sich Jugoslawien.
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Das dominierende Verkehrsmittel in Rumänien ist der Pferdewagen. Mit ihm wird vom Baumaterial
bis zur Hochzeitsgesellschaft alles transportiert.
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Neben dem Pferdewagen gibt es natürlich auch noch Esels- und Ochsenkarren, und
natürlich auch Autos (meistens Marke 'Dacia'). Diese haben jedoch gegenüber dem
Pferdewagen ein ganz entscheidendes Handicap - die Benzinknappheit. Wir haben auf unserer
Reise oft geschlossene Tankstellen mit langen parkenden Autoschlangen gesehen.
Die Autofahrer stellen die Autos einfach vor der Tankstelle ab und gehen solange
nach Hause, bis wieder Benzin eintrifft. Wir als Ausländer durften bei solchen Schlangen
immer direkt an die Zapfsäle vorfahren, was uns zwar einerseits ganz recht, aber immer auch
ein wenig peinlich war.
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Wir sind mit einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit
von 85 Km/h unterwegs. Das hat für so eine Urlaubsreise unter anderem den Vorteil, dass man
als Fahrer sich nicht so stark auf den Strassenverkehr konzentrieren muss und auch einen Blick auf
die Umgebung riskieren kann. Trotzdem machen wir an allen sehens- und fotografierenswerten Stellen
an unserer Strecke kurze Pausen.
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Pause am Donaustaudamm Eisernes Tor.
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Die Donau ist hier Grenzfluss zwischen Rumänien und Jugoslawien und ausserdem Teil des 'Eisernen Vorhangs' zwischen
Ost- und Westeuropa. Das gegenüberliegende Ufer ist also für uns unerreichbar, obwohl es nur
ca. 700 m entfernt ist.
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Das Wasserkraftwerk Eisernes Tor ist eins der grössten in Mitteleuropa.
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Wir sind auf dem Weg zur bulgarischen Grenze. Hier bildet die Donau wie zu Jugoslawien auch
den Grenzfluß zu Bulgarien. Die Donauebene ist eine der reichsten Provinzen Rumäniens. Auf
endlosen Feldern wird hier Weizenanbau und Viehzucht betrieben.
Bei Calafat wollen wir die Donau mit der Fähre überqueren.
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Bulgarien war für viele das Bade-Urlaubsland mit endlosen Stränden und Feriensiedlungen
am schwarzen Meer. Wir hatten jedoch kein Interesse an einem Badeurlaub, und so fuhren wir
von der Fähre Calafat südwärts über die Hauptstadt Sofia ins Rila-Gebirge,
und weiter bis ins Pirin-Gebirge kurz vor der griechischen Grenze.
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Das Übersetzen mit der Donaufähre von Calafat in Rumänien nach Vidin in Bulgarien war
schon ein Abenteuer für sich. Zuerst glich die Abfahrt zur Fähre in Calafat einer
Motocross-Strecke und dann stand unser Gespann eingezwängt zwischen Esel- und Ochsenkarren und
LKW's. Eine Kuh knabberte an unseren Gepäckstücken.
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Aber auf der bulgarischen Seite war die Auffahrt dann besser befestigt, so dass wir ohne Probleme
weiterfahren konnten.
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Auf dem Weg in Richtung Sofia fuhren wir nahe der kleinen Statd Belogradschik durch ein Sandsteingebirge.
Die Stadt wurde wohl auch in früheren Zeiten von einer Burg bewacht, von der jedoch nun nur noch eine
Ruine zu sehen ist.
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Natürlich können wir es uns nicht nehmen lassen, ein wenig in den Felsen umherzuklettern und
die Burgruine zu besichtigen.
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Sofia hat den Charakter einer Gartenstadt. Mitten im Zentrum gibt es sehr viele Grünanlagen und Parks.
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Besonders gefallen hat uns die Integration von Ruinen römischer Befestigungsanlagen, die man bei
Ausgrabungen freigelegt hatte, in eine Einkaufspassage.
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Nach einem kurzen Ausflug ins naheliegende Vitoscha-Gebirge zog es uns jedoch aus dem
Hauptstadt-Trubel weiter nach Süden.
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Etwa 150 Kilometer südlich von Sofia liegt inmitten des Rila-Gebirges das Rila-Kloster.
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Das Kloster war auch zur Zeit des Sozialismus bewohnt und befindet sich in einem sehr gut erhaltenen
Zustand. Der Blick in den Innenhof zeigt wundervolle Arkadengänge und
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In der Klosterkirche befinden sich vorbildlich restaurierte Fresken und Deckenmalereien.
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Wir zelteten ein paar Tage direkt hinter dem Kloster, um eine Wanderung ins Rila-Gebirge zu unternehmen.
Von oben aus dem Gebirge sieht man erst so richtig, in welcher malerischen Umgebung das Kloster liegt.
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Wieder 100 Kilometer weiter südlich sind wir schon direkt an der griechischen Grenze im Pirin-Gebirge.
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Die Gegend ist hier schon sehr karg und ärmlich. Im Rosenkloster in dieser Gegend lebten angeblich
auch die beiden bulgarischen Mönche Kyrill und Methodi, die die kyrillische Schrift erfunden haben.
Der Streit, ob die kyrillischen Buchstaben in Bulgarien oder in Russland erfunden wurde, schwelt zwischen
Russen und Bulgaren schon ewig.
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Wieder aus Bulgarien zurück ging es nun nach Norden in Richtung Siebenbürgen,
ins Donau-Delta und ins Moldau-Gebiet nahe der russichen Grenze
Von Süden kommend muß man, wenn man nach Siebenbürgen will,
erstmal den Kamm des Fagaras-Gebirges überqueren.
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Die Transfagaras-Strasse war ein ehrgeiziges Vorzeigeprojekt des Rumänischen Staates und
wurde in den sechziger Jahren überwiegend von Strafgefangenen gebaut.
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Teilweise war die Strasse noch nicht alsphaltiert und sehr steil, so dass wir
unsere 15 PS manchmal voll ausspielen mussten.
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Nördlich des Fagaras-Gebirges liegt dann Siebenbürgen. Der Abstieg nach Norden war
nicht ganz so steil, kostete uns jedoch auch einige Speichen im Hinterrad.
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Die zwei zentralen Städte Siebenbürgens sind Sibiu (Kronstadt) und Brasov (Herrmanstadt).
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Ein Wahrzeichen von Brasov ist die "Schwarze Kirche".
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Etwas südlich von Brasov liegt der Ort Bran mit dem gleichnamigen Schloss. Hier herrschte im
Mittelalter der First Vlad Dracul, genannt "Der Pfähler", der für seine Grausamkeit
bekannt war.
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Später diente dieser Fürst angeblich als Vorbild für die Romanfigur
des "Dracula". Wie auch immer, im Schloss hat man manchmal das Gefühl, aus könnte
Dracula glich aus einer Nische hervorkommen.
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Am Strassenrand wurde oft die traditionelle siebenbürgische Volkskunst verkauft.
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Im Nordosten und Norden Rumäniens liegt das Moldau-Gebiet. Die Gegend ist bekannt
durch eine Vielzahl von orthodoxen Klöstern.
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Kloster Agapia war das nach unserer Meinung am besten erhaltene und gepflegte Moldaukloster.
Erst viel später sollten wir erfahren, dass dieses Kloster ein Vorzeigeobjekt der
Ceaucescu-Regierung war und somit immer genug Geld zur Verfügung hatte.
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Voronet ist der Rest einer Klosterruine, die nur notdürftig für Touristen erhalten wird.
In Reiseführern wird Voronet als eines der schönsten Moldauklöster gepriesen.
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Ganz im Norden liegt malerisch von Bergen umgeben das Kloster Sucevita.
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Ob es in den Städten Siebenbürgens oder in einem Dorf der Maramures war, überall
trafen wir auf freundliche und hilfsbereite Leute.
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Mittagspause am heiteren Friedhof von Sapinta in der Maramures.
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"Wenn hier schon mal einer im Dorf zeltet, will ich auch mit aufs Bild".
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Und Sonntags gehts natürlich in die Kirche.
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Nur die Zigeuner waren sehr verschlossen und wandten sich sofort ab, wenn man sie ansprach.
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Die rumänische Schwarzmeerküste unterschedet sich mit ihren Hotelburgen kaum von anderen
Erholungsregionen, und so flüchteten wir auch lieber schnell wieder und fuhren in
Richtung Donau-Delta.
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Der Hafen von Konstanta.
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Solche Dressurkünste sind inzwischen aus Tierschutzgründen auch umstritten.
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Römische Ruinen belegen, dass sich hier schon früher wichtige Handelswege kreuzten.
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Nach einer weiteren abenteuerlichen Fährfahrt über die Donau erreichten wir das Donau-Delta,
ein in Europa einzigartiges Natur- und Vogelschutzgebiet.
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Hoffentlich geht der Schrottkahn nicht mit uns unter!
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Die Donau wird hier bis 100 Kilometer ins Landesinnere von Hochseeschiffen befahren.
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Die Leute leben im Donau-Delta noch sehr primitiv, meist ohne Strom und fliessendes Wasser,
jedoch sehr naturvebunden.
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Die Haupt-Erwerbsquelle ist der Fischfang, da der Tourismus noch nicht sehr entwickelt war.
Allerdings stellt sich auch die Frage, ob man so ein einzigartiges Gebiet mit Massentourismus belasten sollte.
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Leider liegen auch solche grossen Industriestädte wie Galati oder Braila direkt am Donau-Delta,
so dass von Natur- und Umweltschutz eigentlich keine Rede sein kann.
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Wir fahren weiter entlang der ukrainischen Grenze durch das Gebiet der Buckowina und der Maramures.
Die Maramures ist eines der ärmsten Gebiete Rumäniens.
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In der Buckowina.
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Der Prislop-Pass trennt die Regionen Buckowina und Maramures.
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Solche schönen geschnitzten Tore zieren oft die Bauernhöfe in der Maramures.
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Zeltromantik inmitten der Natur.
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In dem kleinen Ort Sapinta hat ein Künstler über Jahrzehnte hinweg die Grabkreuze
des Friedhofs gestaltet. Entstanden ist daraus der heitere Friedhof von Sapinta.
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Für einen Pfirsich zwischendurch ist immer Zeit.
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